Am 07.10.2022 fand die Jahreshauptversammlung der Jägerschaft Wolfenbüttel e. V. statt. Neben verschiedenen Programmpunkten erfolgte auch die Wahl eines neuen Vorstandes. Die Jägerschaft bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich bei den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Bernd Becker (Vorsitzender) und Dirk Behnke (Schatzmeister) für die mit viel Engagement wahrgenommene Tätigkeit.
Der bisherige Vorstand kann mit Stolz auf diverse erfolgreiche Projekte zurückschauen, die er während seiner Tätigkeit ins Leben gerufen hat. So ist unter anderem das Infomobil der Jägerschaft mit seinem pädagogischen Konzept zum Thema Wald-, Agrar- und Naturschutz regelmäßig ein gern gesehener Gast in den Schulen in und rund um Wolfenbüttel. Das Konzept „Jagd im Wandel“ beschreibt die ehrenamtlichen Tätigkeiten der Jägerschaft Wolfenbüttel zur Steuerung des operativen Naturschutzes. Die Wildtierrettung unterstützt die Landwirte bei der Suche nach Rehkitzen und jungen Hasen mittlerweile mit vier Drohnen mit Wärmebildtechnik. Dank des in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten in der Region durchgeführten Projektes „Förderung von Blühflächen im Landkreis Wolfenbüttel“ wurden mittlerweile 105 Hektar Fläche mit einheimischen Blühpflanzenmischungen bestellt und verbessern somit den Lebensraum und die Nahrungsgrundlage von diversen Tierarten. Das Projekt gewann in diesem Jahr den ersten Platz des vom Landkreis Wolfenbüttel gemeinsam mit dem Wolfenbütteler Schaufenster ausgeschriebenen Nachhaltigkeitspreises. Das Preisgeld von 5.000 € verwendet die Jägerschaft für die Beschaffung von Saatgut für das kommende Jahr.
Bernd Becker bedankte sich für die gute Zusammenarbeit beim Vorstand, den Hegeringleitern, den Obleuten, den Ausbildern, dem Bauernverband, dem Landkreis sowie den Schießstandbetreibern.
Zum neuen Vorstand wurden Michael Lebich (Vorsitzender), Katrin Lindenberg (Stv. Vorsitzende), Heike Sticherling (Schatzmeisterin) und Niclas Schäfer (Schriftführer) gewählt. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Bernd Becker und Dirk Behnke stellten sich altersbedingt nicht zur Wiederwahl.
Michael Lebich stellte seine Schwerpunktsetzung für die Arbeit des neuen Vorstandes vor. Als bedeutsame Aspekte nannte er unter anderem die Intensivierung der Zusammengehörigkeit, das Zusammenbringen von Erfahrung und Tradition mit den Herausforderungen nachrückender Generationen, wie beispielsweise die neu formierte Verbindung Junge Jäger oder die Einbeziehung moderner Medien zur Kommunikation. Auch die Sicherstellung des Nachwuchses an Schweißhundführerinnen und Schweißhundführern sei eine elementare Aufgabe für die Ausrichtung auf die nächsten Jahre.
Als erste Amtshandlung verlieh der neue Vorsitzende vier Jägern die Ehrennadel in Silber und die Urkunde für besondere Verdienste um das Deutsche Waidwerk. Adolph Korth wurde für seine über 50-jährige Mitgliedschaft bei den Jagdhornbläsern geehrt, Bernd Becker für sein achtjähriges Engagement als Vorsitzender der Jägerschaft Wolfenbüttel, Dirk Behnke für seine 20-jährige Tätigkeit als Schatzmeister sowie Alfred Wesche, der 15 Jahre lang das Amt des Kreisjägermeisters wahrgenommen hat.
Ulrich Löhr, Vorsitzender des Niedersächsischen Landvolk Braunschweiger Land e. V., nahm als Gast an der Jahreshauptversammlung teil. Er bedankte sich bei Bernd Becker für die hervorragende Zusammenarbeit. Er gehe davon aus, dass diese unter dem neu zusammengesetzten Vorstand ebenfalls gut gelingen werde.
Der Kreisjägermeister Carsten Ilsemann stellte unter anderem den Streckenbericht des Jagdjahres 2021/2022 für den Landkreis Wolfenbüttel vor. Die Strecke beim Schalenwild sowie beim Fuchs lag insgesamt auf dem guten Niveau der Vorjahre. Das Rehwild wies eine Strecke von 1.816 Tieren auf. Über 400 hiervon kamen bei Verkehrsunfällen zu Tode. Besonders hervorzuheben sei insbesondere der Anstieg der Population und der zugehörigen Abschusszahlen sowohl beim Waschbären als auch bei der Nutria. Wurden beim Waschbären im Jagdjahr 2009/2010 nur 105 Tiere erlegt, so waren es im vergangenen Jahr bereits stattliche 1.140 Exemplare. Während von der Nutria in den fünf Jagdjahren 2012/2013 bis 2016/2017 im Landkreis Wolfenbüttel insgesamt lediglich zehn Exemplare erlegt wurden, belief sich die Strecke des Jagdjahres 2021/2022 bereits auf 343 Exemplare.