Die Jägerschaft Edewecht führte auch in diesem Jahr am 7. und 8. August mit rund 60 Kindern ihre Ferienpassaktion durch. Im Vorfeld hatten sich rund 30 Jäger Gedanken dazu gemacht, wie den Kindern auch in diesem Jahr ein abwechslungsreiches Programm geboten werden könnte. Nach der obligatorischen Begrüßung durch die Edewechter Jagdhornbläser ging es wieder auf einen Jagdparcours:
Am Präparate-Wagen stand den Kindern nahezu die gesamte Bandbreite des heimischen Wildes in präparierter Form und in lebensechter Größe gegenüber. Hier wurde den Kindern tierisches Allgemeinwissen vermittelt.
In der Fährtenwerkstatt waren Fuchs, Dachs, Reh, usw. dann auch zum Anfassen - allerdings nur die Felle der entsprechenden Tiere. Zudem konnten die Fußabdrücke der jeweiligen Tiere im Sand und Ton nachgebildet werden.
Am Stand der Jagdhunde wurden die Kinder u.a. über die unterschiedlichen Jagdhunderassen informiert. Schließlich stellten Hugo (Deutsch Kurzhaar), Alma (Deutsch Langhaar), Elsa (Magyar Viszla) und Jette (Deutscher Jagdterrier) ihr praktisches Können in Sachen Vorstehen (= Anzeigen von Wild), der geruchlichen Ausarbeitung einer Fährte und beim Apport von Gegenständen unter Beweis. Ihre Leistungen wurden mit viel Lob und Streicheleinheiten von den Kindern honoriert und die “Faszination Hund“ wird im Nachgang sicherlich die Phantasie vom eigenen Haustier in dem einen oder anderen Haushalt beflügelt haben.
Während Biene Maja nahezu jedem bekannt ist, streitet die Fachwelt bis heute darüber, ob es sich bei ihr um eine Honig- oder Wildbiene handelt. Grund genug, sich dieses Themas anzunehmen. Nicht etwa Willi, sondern unserem Fall war es Walter (Tholen), der Wissenswertes über die Wildbiene vermittelte und damit sein Gespür für Themen der Zeit unter Beweis stellte. Denn damit hatte die Jägerschaft mal wieder in Sachen Natur- und Artenschutz die Nase vorn. So war es wohl kein Zufall, dass zwei Wochen nach(!) der Ferienpassaktion ein Artikel vom Nachrichtensender NTV veröffentlicht wurde, in dem der NABU dieses Thema auch für sich erkannte und sich zu eigen machte. Aus diesem Umstand nehmen wir zugleich zwei neue Themenvorschläge für die Ferienpassaktion im nächsten Jahr mit: der „Unterschied zwischen Hase und Igel“ oder „Bandwurm, Flöhe, Zecken und Kuckuck - Schmarotzer in der Tierwelt.
Die Wildbienen bildeten auch deshalb den Schwerpunkt der diesjährigen Ferienpassaktion, weil sie die Gelegenheit boten, praktischen Nutzen zu stiften. So waren fleißige Handwerker gefragt, als es darum ging, eine entsprechende Nisthilfe aus Holz, Schilfrohr und Draht zu zimmern, welches die Kinder im Anschluss mit in den elterlichen Garten nehmen durften.
Um Drohnen ging es an einem weiteren Stand. Im Fokus stand hier aber nicht etwa die männliche Biene, sondern ein unbemanntes Luftfahrzeug, das u.a. zur Rettung von Rehkitzen vor dem Mähtod eingesetzt wird. Von einem 200 PS starken Schlepper mit Frontmähwerk aus nahmen die Kinder zunächst die Perspektive des Landwirts ein, der trotz erhöhter Sitzposition nicht zu erkennen vermag, ob und welche Tiere sich vor ihm im Gras verstecken. Im Anschluss wurde das vor ihm liegende Feld mit einer Drohne samt Wärmebildkamera abgeflogen und - welch Wunder - Tiere im hohen Gras aufgespürt, zu denen die Retter schließlich per Funk von den Drohnenpiloten navigiert wurden.
Nach dem Absolvieren des Parcours ging es schließlich in neun Gruppen mit Jäger und Hund auf die Pirsch. Dank Petrus hatten alle Gruppen an beiden Abenden jeweils reichhaltigen Anblick von Wild.
Zurück auf dem Hof Kahle wartete auf die Pirschgesellschaft das Schüsseltreiben. Im Anschluss waren nochmals alle Jagdhunde gefordert, die sich einer intensiven Betreuung erfreuten und abends ebenso kaputt ins Körbchen gefallen sein dürften wie die Kinder in ihre Betten.
Ein abschließender Dank gilt
allen Beteiligten für ihre Einsatzbereitschaft und Selbständigkeit, mit der sie die Aktion gestaltet haben,
der Familie Kahle für die großzügige Zurverfügungstellung ihrer eindrucksvollen Hof- und Gartenanlage,
der Firma Meica bzw. Dr. Jochen Kahrmann für das Verpflegungs-Sponsoring,
dem Landwirt Jan-Gerd Hollje, der an beiden Abenden Schlepper und Mähwerkkombination zur Verfügung stellte - trotz laufender Grasernte und
den Jagdpächtern der Bezirke Friedrichsfehn/Klein Scharrel, Süddorf sowie Jeddeloh I und II für die Bereitstellung ihrer Reviere.