Über kaum ein Wildtier wird derzeit so emotional diskutiert wie über den Wolf und seine Wiederbesiedelung von Teilen der Bundesrepublik. Meldungen über neue reproduzierende Rudel im Osten des Landes sorgen quer durch die Republik für großes Aufsehen. Die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) plädiert für einen sachlichen Umgang mit dem Thema und übernimmt für Niedersachsen Verantwortung.
„Kommt der Wolf, werden wir seine natürliche Wiederbesiedelung Niedersachsens von Beginn an federführend begleiten – niemand ist besser prädestiniert als die Jägerinnen und Jäger, die tagtäglich draußen in den Revieren sind“, so LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Ohne direkte und kontinuierliche Beteiligung der Jägerinnen und Jäger vor Ort, könne ein Wolfsmanagement auf Dauer nicht erfolgreich sein, so Dammann-Tamke weiter.Um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein, hat die Landesjägerschaft erste Schritte unternommen: Eine Vielzahl von Funktionsträgern der Jägerschaften wurde zu Wolfsberatern fortgebildet, weitere Schritte wie die Einstellung eines hauptamtlichen Wolfsberaters, der zunächst die Ausgangssituation in potentiellen Wolfsgebieten wissenschaftlich erfassen soll, sind in Planung. Dass Wölfe sich über kurz oder lang auch in Niedersachsen dauerhaft einstellen und reproduzierende Rudel bilden, ist durchaus realistisch: „Vergleicht man den Lebensraum der Wölfe rund um die Muskauer Heide mit denen auf unseren großen Truppenübungsplätzen, so liegt dieser Schluss nahe“, besonders, so Dammann-Tamke weiter, wenn man Sozialverhalten der Wölfe und deren Wanderwege von 1.000 Kilometern und mehr berücksichtige.
In der Muskauer Heide in Sachsen gab es im Jahr 2000 das erste reproduzierende Wolfsrudel in Deutschland. Mittlerweile sind in der sächsischen Lausitz mindestens vier weitere reproduzierende Rudel bestätigt worden. Im März 2010 war das Präsidium der Landesjägerschaft Niedersachsen hier zu einer Informationsreise zu Gast und ließ sich von ortsansässigen Jägern sowie von Mitarbeiterinnen des Wolfsbüro Lupus über ihre Erfahrungen mit dem Wolfsmanagement berichten.
