Landesjägertag 2012 in Einbeck

Niedersachsens Jäger fordern mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft

„Wildtiererfassung, Wolfsmonitoring, vielfältige Naturschutzprojekte – Niedersachsens Jäger agieren vorbildlich“, so Niedersachsens  Landwirtschaftsminister Gert Lindemann in seinem Grußwort anlässlich der Mitgliederversammlung der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. heute
in Einbeck. Auch für die Zukunft seien sie bestens gerüstet: „Das flächendeckende Engagement im Natur- und Artenschutz zeigt wie tief der Gedanke der nachhaltigen Nutzung bei den Jägerinnen und Jägern verwurzelt ist“, so der Minister weiter.

Artenschutz ist auch das Kernanliegen der beiden Erklärungen die die Mitgliederversammlung heute verabschiedete: „Angesichts stetig fortschreitender Veränderungen in unserer
Agrarlandschaft, ist der Erhalt der Artenvielfalt unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt eine der drängenden Aufgaben unserer Zeit“, so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen mit Blick auf die verabschiedete Erklärung für mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft.

Kernpunkt dieser „Einbecker-Erklärung“ ist die Aufforderung der niedersächsischen Jägerinnen und Jäger, die Landesregierung möge im Zuge aller anstehenden Verhandlungen auf die Entwicklung finanziell attraktiver und praxistauglicher Agrarumweltprogramme hinwirken: „Wir sehen hier die Politik in der Pflicht entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Initiativen für lebensraumverbessernde Maßnahmen wie Blühstreifen, Lerchenfenster, Ackerrandstreifen, Stoppelbrachen oder ähnliches für Landwirte und andere Flächenbewirtschafter attraktiv machen“, so Dammann-Tamke weiter. Positivbeispiele für mehr Vielfalt in der Feldflur, wie sie unter anderem von den Jägerschaften in den Landkreisen Rotenburg, Verden, Emsland und der Grafschaft Bentheim initiiert worden seien, seien auf Dauer mit eigenen finanziellen Mittel nicht haltbar.

Ebenfalls auf der heutigen Mitgliederversammlung wurde eine Empfehlung beschlossen, zukünftig freiwillig auf die Bejagung des Rebhuhns zu verzichten. Die nach einer Phase der relativen Stabilität seit dem Jahr 2005 wieder rückläufigen Rebhuhnbesätze in Folge schlechter Witterungsverhältnisse und stetig schwindender geeigneter Lebensräume, seien besorgniserregend. „Die überwiegende Mehrzahl unserer Revierinhaber hat die Bejagung des Rebhuhns bereits ausgesetzt, mit der heute gefassten Empfehlung möchten wir diese vorbildliche Initiative unterstreichen“, so der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen.

Die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. ist seit über 30 Jahren anerkannter
Naturschutzverband. Die Mitgliederversammlung ist ihr höchstes Entscheidungsgremium. Am heutigen Nachmittag finden noch die Wahlen zum Präsidium statt.