Kreisjägerschaft Osterode traf sich zur 46ten Mitgliederversammlung in Wulften

Wolfgang Krebs wurde mit dem Goldenen Rebhuhn geehrt !

KJM Claus-W. Deig, der Referent Michael Holzapfel von der Polizei Herzberg und Dr. Karl Schumann

Die geehrten Mitglieder - Gerhard Deichmann, Günther Bischoff, Christoph Haag, Rudi Eichler, Udo Algermissen, Wilhelm Haase und Heiner Kruse – zusammen mit dem ersten Vorsitzenden, Dr. Karl Schumann(v. l. n. r.).

Vorsitzender Dr. Karl Schumann hielt in seiner Begrüßung nicht mit seiner Freude hinterm Berg, auch zur 46sten Mitgliederversammlung der Jägerschaft des Kreises Osterode in Wulften eine so große Zahl an Teilnehmer/innen begrüßen zu dürfen. Unter ihnen war der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft Steina, Wolfgang Krebs, der für besondere Verdienste um den Erhalt der Natur in der Gemarkung Steina das Goldene Rebhuhn der Landesjägerschaft Niedersachsen verliehen bekam. Er war aber nicht der einzige, der geehrt wurde. Die Zahl derer, die für ihre langjährige Treue ausgezeichnet wurden war erfreulich groß. Zwei von ihnen, Dr. Christa Freund und Christoph Haag, beide aus Bad Lauterberg, gehören der Kreisjägerschaft bereits jeweils 65 Jahre an.

Vor den Ehrungen und Wahlen ließ Dr. Schumann aber erst einmal die Aktivitäten der Jägerschaft in 2015 Revue passieren, und ging dabei auf die für die Jägerschaft wichtigen Jagd- und Verbandspolitischen Themen ein: „Die geplante kleine Novellierung des Niedersächsischen Jagdgesetzes“, „Die Wölfe in Niedersachsen“ und „Das erfolgreiche Luchsprojekt im Harz“.

Das Jagdgesetz steht weiterhin auf der Agenda der Rot-Grünen Koalitionsregierung in Hannover. Eine grundsätzliche Änderung sei allerdings vorerst vom Tisch! Stattdessen werde es zu drei kleineren Änderungen kommen: Die Intervalljagd bei den Gänsen, die Schallminderer bei den Büchsen und der Schießnachweis. 

„Heute möchte ich hier nur auf einen Punkt eingehen, der in beiden Gesetzesentwürfen steht, dem Schießnachweis! Wie der im Detail genau aussehen wird ist zwar noch offen, dass er kommen wird ist dagegen sicher“, führte Schumann aus. Dies werde zur Folge haben, dass alle Jägerinnen und Jäger mindestens einmal im Jahr auf den Schießstand gehen müssen, um mit ihren Jagdwaffen zu üben. Die wichtigste Begründung für den Schießnachweis ist der Tierschutz. Es besteht die ethische Verpflichtung, bei der Jagd das Wild möglichst ohne vermeidbare Qualen sicher und schnell zu töten. Dies erfordert gerade bei den Bewegungsjagden sehr gute Schießfertigkeiten. Diese erwerben die Jäger zweifellos bei der Jagd, aber vorher ist das verbindliche Üben auf dem Schießstand notwendig!

Zum Wolf betonte Dr. Schumann, dass Isegrim auf natürlichem Wege schneller wieder zurück nach Niedersachsen eingewandert ist,  als von allen Experten erwartet worden war. Insgesamt gibt es in Niedersachsen sieben Rudel, die in den letzten Jahren Nachwuchs bekommen haben, zwei Paare blieben ohne Nachwuchs und einige Einzeltiere haben sich auch auf die Pfoten gemacht. Verbandspolitisch sei die Landesjägerschaft Niedersachsen hier sehr gut aufgestellt. Denn sie hat mit der Diplombiologin und Jägerin Dr. Britta Habbe die Expertin zum Thema „Wolf in Niedersachsen“. Sie ist verantwortlich für das Wolfsmonitoring in Niedersachsen. Zusätzlich gibt es inzwischen ein vom Umweltministerium eingerichtetes Wolfsbüro. Die Mitarbeiterinnen erfassen die Schäden in den Haustierbeständen, besonders bei den Schafhaltern und den Rindviehzüchtern und organisieren die Entschädigungszahlungen an die Tierhalter.

Aus verbandspolitischer Sicht ist die Wiederansiedlung des Luchs im Harz sehr erfolgreich verlaufen, so Dr. Schumann weiter. Als anerkannter Naturschutzverband habe die Landesjägerschaft Niedersachsen, insbesondere durch die beiden Jägerschaften in den Landkreisen Goslar und Osterode dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet. Die Jägerinnen und Jäger haben letztendlich mit ihren zahlreichen Meldungen an Ole Anders dazu beigetragen, dass das Luchsprojekt insgesamt betrachtet ein Erfolg für uns Jäger in Niedersachsen ist!  

Die Jägerschaft positioniere sich selbstbewusst und vertrete ihre Standpunkte ehrlich, transparent, aufrichtig und verständlich in der Öffentlichkeit. Schließlich seien alle Mitglieder geprüfte Jäger und engagierte Naturschützer, die gut ausgebildet sind und sich ständig fortbilden, damit man immer auf dem aktuellen Stand der politischen, fachlichen und wissenschaftlichen Diskussion ist.

Dies allein werde aber nicht immer ausreichen, da es letztlich darum geht, die wichtigsten Forderungen gegenüber den Kritikern durchzusetzen. Daher bräuchten die Jägerinnen und Jäger die notwendige Unterstützung der örtlichen Bevölkerung, die in den Dörfern und Gemeinden des gesamten Landkreises hinter ihnen steht.

Abschließend bedankte sich Dr. Schumann  im Namen aller Mitglieder bei all denen, die sich im zurückliegenden Jahr für die Ausbildung der Jäger/innen, der Jagdhunde, um den Schießstand Aschenhütte, das Info-Mobil, die Hegebüsche und Biotopschutzflächen, um die Mitgliederzeitung und die Homepage  www.ljn.de/jaegerschaften/osterode kümmerten. Ein großes Dankeschön erhielt das Bläsercorps, das stetes die richtigen Töne getroffen hatte und der Versammlung in Wulften einen feierlichen Rahmen gegeben hatte. „Wir sind weiter auf einem guten Weg in unserer Jägerschaft, den wir gemeinsam und geschlossen weiter so engagiert fortsetzen sollten!“, mit diesen Worten beendete Dr. Schumann seinen Bericht.