Uhu und Nestlinge durch Schrotschuss getötet

Kein Kavaliersdelikt

Uhu und Nestlinge durch Schrotschuss getötet
 

Kein Kavaliersdelikt

Die illegale Tötung eines Uhus und seiner vermutlich drei Nestlinge hat Schleswig-Holsteins Umweltminister Dr. Christian v. Boetticher als „kriminelle Aktion von bislang nicht gekannter Dreistigkeit“ bewertet. Die Tat hatte sich Ende April östlich der Ortschaft Sarzbüttel (Kreis Dithmarschen) ereignet. Die Eulen sind durch einen Schrotschuss auf dem Nest getötet worden. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Tat durch einen in der Region aktiven Jäger begangen wurde.<mehr></mehr>
Erst Anfang April hatte der Umweltminister gemeinsam mit dem Landesjagdverband Schleswig-Holstein und der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft des Bundeslandes die „Kieler Erklärung zum Schutz der Greifvögel“ unterzeichnet. In der Erklärung wurde betont, dass die Schutzbemühungen der letzten Jahrzehnte durch kriminelle Täter nicht gefährdet oder gar zunichte gemacht werden dürfen. Der Minister zeigte sich nun umso entschlossener, derartige Praktiken konsequent zu verfolgen. „Der aktuelle Fall in Dithmarschen ist leider keine Ausnahme. Im Jahr 2007 waren zwei Seeadlerpaare bei der Brut gestört worden und hatten sie aufgegeben. Auch in diesem Jahr waren bereits Fälle illegaler Greifvogelverfolgung aus dem Kreis bekannt geworden“, so v. Boetticher.
Der Minister betonte, dass die verbotene Jagd auf Greifvögel kein Kavaliersdelikt sei: „Dass gemeinsame Erfolge zum Schutz seltener und bedrohter Greifvögel und Eulen, die mit großem Einsatz ehrenamtlicher Helfer und erheblichen finanziellen Mitteln erreicht wurden, durch solche Aktionen zunichte gemacht werden, werde ich nicht zulassen.“ Vor dem Hintergrund des jüngsten Falles soll ein Gespräch zwischen Politikern und der Dithmarscher Jägerschaft mit dem Ziel geführt werden, gemeinsam gegen jegliche illegale Greifvogelverfolgung vorzugehen.
mlur-sh