Hasenzählung in Niedersachsen

Jäger beobachten regionale Unterschiede

Fotograf: Sven-Erik Arndt

Durchschnittlich etwa 12 Feldhasen pro Quadratkilometer tummelten sich im Frühjahr 2011 auf den Feldern und in den Wäldern Niedersachsens, das entspricht einem leichten Rückgang von einem Hasen pro Quadratkilometer im Vergleich zum Frühjahr 2010. Diesen Wert aus den Daten der Wildtiererfassung Niedersachen (WTE) gab die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) heute in Hannover bekannt.

Bei regionalen Unterschieden, ist der Hase also auch Ostern 2012 überall im Lande vertreten: Während in den Naturräumen Stader Geest,  Lüneburger Heide und dem Weser-Leine-Bergland die Frühjahrsbesätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weitestgehend konstant geblieben sind, sind vor allem im westlichen und nordwestlichen Niedersachsen zum Teil spürbare Rückgänge in den Hasenbesätzen zu verzeichnen.

„Wir Jäger sind uns unserer Verantwortung im Sinne der Nachhaltigkeit bewusst –  dort wo Besatzzahlen rückläufig sind, wird nicht nur die Bejagung entsprechend angepasst, sondern es werden auch eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes durchgeführt“, so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. Letzteres sei umso wichtiger, da man auf weitere mögliche Rückgangsursachen wie natürliche Populationsschwankungen, Witterungseinflüsse und hasentypische Krankheitsgeschehen keinen Einfluss nehmen könne.

„Vielerorts treten die Jägerinnen und Jäger in enger Zusammenarbeit mit den Landnutzern bereits den Veränderungen in unserer Agrarlandschaft aktiv entgegen –  davon profitiert nicht nur unser Feldhase sondern auch andere Arten wie Kiebitz, Feldlerche oder Insekten wie Bienen und Schmetterlinge“, so Dammann-Tamke weiter.

Nur gemeinsame Lösungsansätze seien angesichts der vielfältigen Nutzungsinteressen in der heutigen Agrarlandschaft  nachhaltig erfolgsversprechend. Die Landesjägerschaft Niedersachsen, als anerkannter Naturschutzverband werde sich weiter für die Interessen der Arten in der Feldflur einsetzen.  

Neben der Anlage von Blühstreifen und Brachflächen, dem Erhalt von Saumstrukturen und weiteren Maßnahmen zur Biotophege ist  die kontinuierliche Bestandserfassung eine zweite wichtige Aufgabe der Jäger im Bereich des Artenschutzes:  Seit nunmehr 21 Jahren werden im Rahmen der Wildtiererfassung in Niedersachsen (WTE) unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) kontinuierlich verschiedene Wildtierarten von den Jägerinnen und Jägern in Niedersachsen erfasst. Über Zählungen und Bestandseinschätzungen werden so Jahr für Jahr fundierte Daten zu Populationsentwicklungen nicht nur des Feldhasen sondern auch von Neubürgern wie zum Beispiel dem Waschbär gesammelt.