Enge Zusammenarbeit vor Ort schafft flexible Lösungen

Spitzengespräch der Jäger, Grundeigentümer und Landwirte Niedersachsens

Biodiversität und Schutz der Artenvielfalt – dies war das Hauptthema des diesjährigen  gemeinsamen Spitzengesprächs von Vertretern des Landvolkverbandes Niedersachsen, des Zentralverbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen, des Waldbesitzerverbandes Niedersachsens und der Landesjägerschaft Niedersachsen.

Wie auch in Schwerpunktregionen des Maisanbaus gemeinsam einem Verlust von Artenreichtum entgegengewirkt werden kann, zeigen zwei Projekte von Jägern und Landwirten, die auf enge Zusammenarbeit vor Ort setzen und Ziel einer gemeinsamen Exkursion der Verbändevertreter am 09. August in Bremervörde waren.„In Sachen Zusammenarbeit von Jägern und Landwirten sind die Projekte im Landkreis Rotenburg wirklich ein absolutes Positivbeispiel – ein Eisbrecher, dem hoffentlich noch viele Regionen folgen werden“, so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen.  


Die Jägerschaft Bremervörde setzt in enger Zusammenarbeit mit den Landkreis Rotenburg und den örtlichen Landwirten auf ein Blüh- und Huderstreifenprogramm, das in der Region großen Anklang findet: Etwa 65 Hektar dieser lebensraumverbessernden Maßnahmen sind so bereits entstanden – etwa 30 Hektar davon durch das Engagement der Jägerschaft Bremervörde, die verbleibenden durch die Jägerschaften Rotenburg und Zeven. Finanzielle Anerkennungsprämien aus Mitteln des Jagdsteueraufkommens des Landkreises machen dieses Programm auch für die Landwirte attraktiv. „Die Jagdgenossenschaftsversammlungen“, so ZJEN-Präsident Bernhard Haase, „sind das ideale Gremium, sich wegen der Bereitstellung von Flächen untereinander abzustimmen und Handlungsstrategien zu entwickeln." 

   
Parallel zu dem Engagement der Jägerschaft hat sich in den Landkreisen Rotenburg und Verden der Verein „Bunte Felder e.V.“ geründet. Biogasanlagenbetreiber bezahlen drei Euro Mitgliedsbeitrag pro Kilowattstunde in die Vereinskasse. Hieraus werden dann ebenfalls Blühstreifen angelegt.  „Die Arbeit des Vereins Bunte Felder e.V. ist beispielgebend und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, den wir ausdrücklich begrüßen“, so LJN-Präsident Dammann-Tamke mit Blick auf die etwa 40 Hektar Blühstreifen, die durch die Arbeit des Vereins in der Region Bremervörde, Zeven und Rotenburg bereits entstanden sind. Wie bei dem Projekt der Jägerschaft  werde hier auf freiwilliger Basis etwas für die Biologische Vielfalt getan, das sowohl dem Landschaftsbild als auch der heimischen Tierwelt zugutekomme, so Dammann-Tamke weiter. Heinz Korte, Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen und Vorsitzender des Vereins Bunte Felder e.V. lobte besonders die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. So habe man Wert darauf gelegt, im Beirat des Vereins auch die Naturschutzverbände wie NABU, Imkervereine und Jägerschaften zu beteiligen: „Die Idee wurde von allen Beteiligten gut aufgenommen – wir haben wichtige Tipps und Hinweise für die Umsetzung bekommen“, so Korte.  

Die Projekte zeigten, dass durch enge Zusammenarbeit vor Ort, innovative und praxisnahe Lösungen möglich seien, die auch ohne gesetzliche Regelungen allen Ansprüchen gerecht werden könnten, waren sich alle Verbändevertreter einig. Nicht nur in Sachen Schutz der Artenvielfalt erforderten gemeinsame Herausforderungen auch gemeinsame Lösungswege. Die Zusammenarbeit vor Ort intensivieren und auszubauen, gelte es zum Beispiel auch im Hinblick auf Wildschadensproblematik so das abschließende Credo der vier Verbändevertreter.