22 Jagdscheinanwärter büffeln fürs „Grüne Abitur“

Lehrgangsteilnehmer bei der Jägerschaft Peine kommen aus vielen Berufsgruppen – Altersdurchschnitt 31 Jahre

Die Jagdscheinanwärter bei der Jägerschaft Peine haben ihre Begeisterung für Jagd, Wild und Natur entdeckt. Foto: Birthe Kußroll-Ihle

PEINE. Um ihren Nachwuchs muss sich die Jägerschaft Peine mit ihren rund 1000 Mitgliedern derzeit keine Sorgen machen. Das jedenfalls bestätigt die Zahl von 22 Teilnehmer, die den aktuellen Jungjägerlehrgang der Jägerschaft Peine besuchen. Acht Frauen und 14 Männern, ihr Durchschnittsalter ist 31 Jahre, büffeln und trainieren von Juli an für ihr „Grünes Abitur“ – die staatliche Jägerprüfung, die sie im kommenden Frühjahr ablegen wollen. „Unsere Lehrgangsteilnehmer kommen aus unserer gesellschaftlichen Mitte und aus nahezu allen Berufsgruppen“, bestätigt Hagen Lange, Vorsitzender der Jägerschaft Peine, ein Profil der jungen Jägerinnen und Jäger, das sich mit bundesweiten Umfrageergebnissen des Deutschen Jagdverbandes deckt. So sei der Altersdurchschnitt des Peiner Jägernachwuchses auch deutlich jünger als der Durchschnittsjäger, der 57 Jahre alt ist. Schüler, Studenten und Selbständige büffeln bei den Peiner Jägern gemeinsam mit Handwerksmeistern, Polizisten, Angestellten aus dem Gesundheits- und Kaufmannswesen, der Industrie, aus dem Marketing oder Rechtswesen. Clara Ebeling aus Klein Ilsede hat gerade ihr Abitur in der Tasche und beginnt im August ein duales Informatikstudium. „Mein Vater ist Jäger, so ist mein Interesse an der Jagd entstanden. Ich mag die Ruhe in der Natur, das Draußensein ist Entspannung pur für mich“, sagt die 18-Jährige. Tony Jakob ist schon als Jugendlicher mit zur Jagd gegangen. „Ein benachbarter Förster hat mich mitgenommen, es ist etwas ganz Besonderes, die Vorgänge in der Natur zu beobachten. Ein Ansitz ist ein spannender und zugleich entspannender Ausgleich zur Arbeit im Büro“, sagt der Vechelder (29). „Unsere Ausbildungszeit beträgt nahezu eine ganze Jagdjahrlänge, was sie im Vergleich mit anderen Jägerschaften und Jagdschulen ziemlich einmalig macht“, bemerkt Ausbildungsleiter Dr. Jörg Heide. Dem Tierarzt steht mit langjährigen Jägern, darunter einige Revierpächter, ein erfahrenes Ausbilderteam zur Seite, das Themen wie Waffenkunde mit Waffenrecht und die Handhabung von Jagdwaffen, Jagdrecht, jagdliche Praxis, Feder- und Haarwild, Land- und Waldbau, Hygiene sowie Wildkrankheiten unterrichtet. Zunächst stehen Schießübungen an und ab Oktober Theorieunterricht sowie Praxiseinheiten mit Reviergängen zur Vertiefung des Wissens über Flora und Fauna auf dem Stundenplan. „Die Teilnehmer der letzten zwei Lehrgänge haben alle die Jägerprüfung bestanden, was auch an der guten Qualität der Ausbilder liegt“, lobt Kreisjägermeister Hans Werner Hauer.