Vortrag über Aufzucht und Auswilderung von Fasanen

Aufzucht und Auswildung sind Thema des Vortrags in Delmenhorst

Der Referent zum Thema"Fasan weg - was nun?"

"Fasanenexperte" Martin Meyer-Lührmann mit Zahlen aus seiner Jägerschaft

Mehr als 80 Waidgesellen konnte Sylke Boers-Stoffels, komm. Leiterin des Hegering Delmenhorst, zur Herbstversammlung im Hotel Thomsen am Montag Abend willkommen heißen. Nach dem Signal "Begrüßung" durch die Jagdhornbläser stellte sie den Referenten des Abends vor: Martin Meyer-Lührmann, Jägermeister und Bezirksvorsitzender aus dem Landkreis Osnabrück. Dieser berichtete dann sehr anschaulich über den dramatischen Fasanenrückgang im Jagdjahr 2007/08 in der JS Bersenbrück, wo die Jagdstrecke auf wenige hundert Exemplare (vormals 1200) zurückfiel, ein Trend, der auch in anderen Jägerschaften zu beobachten war. Vergeblich versucht wurde Infektionskrankheiten als Ursache auszumachen. Auch die Prädationsstudie des ITAW (Institut für terrestrische und aquatische Wildtierforschung, Hannover) zum Rückgang von Fasan und Rebhuhn lieferte keine eindeutige Aussage. Dafür war die Anzahl der untersuchten Tiere zu gering.

Bei den besenderten Fasanenhennen wurde zu 14% der Mäusebussard als Prädator identifiziert, der Marder mit 14%, Fuchs mit 11%, Raubsäuger 11%, die Mahd vernichtete 5%, der Rest gilt als vermisst bzw. die Todesursache ist nicht bekannt.

Bei den Gelegen sind 44% im Getreide zu finden, nur 2% im Maisschlag, weil dort die Orientierung (Wiederfinden des Nestes) der Henne schwer fällt.

Sollte die Henne nicht gestört werden, werden 80% der Eier erfolgreich ausgebrütet.

Ist einmal das erste Ei gelegt, erhöhen sich die Chancen für Prädatoren, weil die Henne immer wieder zum Nest zurückkehrt. Der Verlust an Hennen liegt im ersten Jahr bei 47%, aber nur 10% der Hähne sterben.

Der Zuwachs der Fasanenpopulation ist auf 50% aus den Zweitgelegen zurück zu führen.

Beim Aussetzen von Fasanen sollte nach dem Höckeler Modell verfahren werden:

"Ökologisch, nachhaltig, autochthon (ursprünglich, keine Zuchttiere!), Auswilderung mit Zwerghühnern der Rasse Wayndotten, Wildfasaneneier verwenden, ausbrüten lassen, Auswilderung in 2x4m Volieren, nach 12 Wochen an Standorten in der Nähe von Häusern (Prädatorenfrei!), nach der Getreidemahd, freilassen!