Der gemeinschaftliche Jagdbezirk Delfshausen, aus dem Hegering Rastede Nord, konnte die Jury des Bundeswettbewerbes „Jäger pflanzen Vielfalt“ von ihren biotopverbessernden Maßnahmen der letzten 40 Jahre überzeugen. Mit diesem Sonderpreis zeichnete der Deutsche Jagdverband anlässlich des Bundesjägertages, der vom 21. bis 22. Juni in Mainz stattfand, die ehrenamtliche Naturschutzarbeit von Jägerinnen und Jägern aus.
Vor 50 Jahren mussten sich die Jagdausübungsberechtigten des Jagdbezirkes Delfshausen noch keine Gedanken über die Artenvielfalt machen. Das lag daran, dass es noch viele Heideflächen gab und viele Landwirte eine Kleinfelderwirtschaft betrieben, bei der es noch eine abwechslungsreiche Fruchtfolge gab.
Leider wurden dann im Laufe der Zeit immer mehr Heideflächen kultiviert und in die landwirtschaftliche Nutzung übernommen. Auch hielt der technische Fortschritt in der Landwirtschaft Einzug. Erntemaschinen wurden immer schneller und effizienter. Bewirtschaftete Flächen wurden immer größer und der Anbau an Feldfrüchten wurde weniger.
Schon vor vierzig Jahren wurde im gemeinschaftlichen Jagdbezirk Delfshausen erkannt, dass durch biotopverbessernde Maßnahmen die Artenvielfalt gefördert werden kann. Die Auswahl des Pflanz- und Saatgutes wurde schon immer an den neuesten gesamtökologischen Erkenntnissen aus der Wildtierforschung ausgerichtet und so sind in den letzten vier Jahrzehnten rund 80 Hektar Biotopschutzflächen entstanden. Es wurden rund eine halbe Million Bäume bzw. Sträucher und 600 Obstbäume gepflanzt. Die Größen der Flächen variieren von einem halben Hektar bis zu 14 Hektar und sind über das knapp 1.000 Hektar große Revier gleichmäßig verteilt, um so die Lebensräume möglichst gut zu vernetzen. Nach einer Bereisung des Niederwildausschusses der Landesjägerschaft Niedersachsen am 23 August 2001 wurde das Revier zum Lehrrevier erklärt. Bei vielen Führungen durch den ehem. Kreisjägermeister der Jägerschaft Ammerland und ehem. Bezirksvorsitzenden des Bezirkes Oldenburger Land Günther Wemken bekamen viele Kreisjägerschaften, Hegeringe und auch andere Naturschutzverbände einen guten Eindruck von den vielfältigen biotopverbessernden Maßnahmen.
„Wir sind stolz und dankbar für diese Auszeichnung. Dieser Preis ist eine große Anerkennung für die Arbeit, die im gemeinschaftlichen Jagdbezirk Delfshausen in den letzten vierzig Jahren geleistet wurde. Besonders möchte ich das Engagement meines Vaters Günther Wemken hervorheben, der in vielen Führungen durch die Flächen die Erkenntnisse und Erfahrungen aus den vielfältigen Lebensraumverbesserungen weitergetragen hat“, sagt Hegeringleiter Lutz Wemken.
Der erste Preis ging an die Jägerschaft Aurich, der zweite an den Hegering Voerde in der Kreisjägerschaft Wesel und der dritte an den Hegering Lohmen im Kreisverband Güstrow.
gez. Lutz Wemken