Revierübergreifende Krähenlockjagd 2020

Die Strecke aus dem gemeinschaftlichen Jagdbezirk Delfshausen und der Eigenjagd Meyer-Hullmann. 1 Kaninchen (Fallwild Verkehr), 7 Graugänse, 1 Nilgans, 9 junge Ringeltauben und 20 Rabenkrähen.

Hier wurde aus dem hochwertigen Wildbret der Graugans und der Ringeltaube Gehacktes gemacht.

Seit vielen Jahren veranstaltet der Hegering Rastede Nord am ersten Samstag im August eine revierübergreifende Krähenlockjagd. Die Jagd mit dem „freundlichen Lockbild“ auf die Rabenkrähe sollte am Anfang der Jagdzeit interessierten Hegeringmitgliedern die Chance bieten, mit einem erfahrenen Jäger zusammen in einem Lockschirm, die Jagd aktiv zu erleben. Auch revierlosen Jägern wurde so die Möglichkeit gegeben mit den jeweiligen Revierinhabern in Kontakt zu kommen und sich jagdlich zu betätigen. Voraussetzungen für die Teilnahme an der Jagd waren die „DJV-Jahresschießnadel Flinte“ und ein kompletter Tarnanzug. Ziel sollte es sein, dass in allen Revieren des Hegeringes die Lockjagd auf die Rabenkrähe flächendeckend durchgeführt wurde, um den Bestand an Individuen zu reduzieren. Die jagdlichen Erfolge waren so groß, dass auch benachbarte Hegeringe diesen Termin in ihren Terminkalender übernommen haben.

Leider musste auch diese Veranstaltung aufgrund der Corona-Kontaktbeschränkungen anders stattfinden als in den vergangenen Jahren. Um jegliches Ansteckungsrisiko zu vermeiden, konnten keine revierlosen Jäger den Revieren zugeordnet werden und so übernahm auch jedes Revier selbst die Planung der Jagd. Auf ein gemeinsames Stecke legen bzw. ein gemeinsames Frühstück wurde verzichtet. Die Streckenergebnisse wurden im Anschluss revierweise per WhatsApp an den Hegeringleiter weitergegeben.

Zur Strecke kamen an diesem Morgen: ein Jungfuchs, ein Kaninchen (Fallwild Verkehr), 16 Graugänse, eine Nilgans, ein Kormoran, 12 junge Ringeltauben und 104 Rabenkrähen. Die Strecke der Rabenkrähen war in den teilnehmenden Revieren recht gleichmäßig verteilt. Große Krähenschwärme sind z.Z. nicht vorhanden. In einigen Revieren wurde aber auch im Vorfeld von der geänderten Ammerländer Schonzeit auf die Rabenkrähe Gebrauch gemacht. Diese Änderung erlaubt, dass Rabenkrähen, dort wo sie zu Schaden gehen, schon ab dem 1. Juli bejagt werden dürfen. Denn gerade am Anfang der Jagdzeit sind große Strecken erzielbar, da die Jungkrähen sich noch ziemlich dumm verhalten und gut auf das Lockbild zustehen.

Auch die Gänsebestände nehmen im Hegering deutlich zu, was mit den Zählergebnissen aus der „Sommerzählung der Wildgänse“ zu belegen ist. So ist der Bestand der Graugans von 166 (in 2013) auf 555 (in 2020) Individuen gestiegen - das entspricht einer Steigerung von 334 %. Bei der Nilgans ist der Bestand von 136 (in 2013) auf 272 (in 2020) Individuen gestiegen – was einer Verdoppelung entspricht. Auch hier sehen wir zukünftig immer größere Herausforderungen.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass auch im nächsten Jahr zum Aufgang der Jagdzeit auf die Rabenkrähe, revierübergreifend ein solcher Jagdtag auf Hegeringebene angeboten werden soll. Hoffentlich dann wieder ohne Kontaktbeschränkungen. Nächster Termin für diese Veranstaltung ist der 7. August 2021.

gez. Lutz Wemken