Herbstversammlung 2019

(v.l.) Wiebke Achenbach, Jürgen Klockgether und Lutz Wemken bei der Verleihung des "Goldenen Rebhuhns".

(v.l.) Henning von Schele, Heiko Fritz, Johanne von Scharrel-Bruns und Lutz Wemken hinter der Nutria Falle "Trapper Neozon".

Am 15. Oktober 2019 fand die Herbstversammlung des Hegeringes Rastede Nord statt. Hegeringleiter Lutz Wemken freute sich, dass wieder viele Hegeringmitglieder und Jagdvorstände der Einladung gefolgt waren. Vorgestellt wurden die sechs neuen Hegeringmitglieder: Natascha Felder, Bernd Wessels, Simon Antons, Christian Hertel und bei der Jugendgruppe „Die Falkenaugen“: Marlene Martens und Tammo Helmers.

Im Bericht des Hegeringleiters machte Wemken deutlich, dass die Revierinhaber vor immer größeren Herausforderungen stehen. Auf der einen Seite sind die geplanten massiven biotopverändernden Maßnahmen wie der Bau der Küstenautobahn A20 eine große Gefahr für die bereits dort angelegten Biotope. Auf der anderen Seite ist die Bedrohung der heimischen Fauna durch die invasiven Arten wie Marderhund, Waschbär, Nutria und Nilgans zu nennen. „Um unserer Hauptaufgabe, dem Schutz und der Erhaltung einer artenreichen, freilebenden Tierwelt sowie die Sicherung ihrer Lebensgrundlagen gerecht zu werden, müssen die Revierinhaber immer mehr finanzielle Mittel in die Hand nehmen“, sagte Wemken.

Bei den Berichten aus den Revieren wurde flächendeckend bestätigt, dass das Saatgut für das Anlegen der Blühstreifen und Wildäcker auf moorigen Böden in diesem Jahr gut aufgelaufen ist. Die Jagdausübungsberechtigten schätzen die Bestandszahlen beim Fasan besser als in den Vorjahren ein. Beim Hasen wird von gleichbleibenden Besätzen ausgegangen. Scheinwerferzählungen nach dem Häckseln des Maises sollen diese Beobachtungen aber noch bestätigen.

Im Gastreferat, das von Heiko Fritz von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gehalten wurde, ging es um die Nutria. Die Nutria, auch Sumpfbiber genannt, stammt ursprünglich aus Südamerika und wurde für die Pelzgewinnung im letzten Jahrhundert in vielen mitteleuropäischen Ländern in Pelztierfarmen gehalten. Aus diesen Farmen entwichen immer wieder Tiere und etablierten sich in der freien Wildbahn. Aufgrund ihres hohen Expansionspotentials und ihres hohen Schadpotentials hinsichtlich Deich-, Gewässer- und Naturschutz hat die EU die Nutria als invasive Neozoa eingestuft. Die EU verlangt von den Mitgliedsstaaten durch Präventions- und Managementmaßnahmen die Einbringung und Ausbreitung dieser invasiven gebietsfremden Art zu unterbinden und die Populationen zurückzudrängen. Da die Nutria seit 2002 dem Jagdrecht unterliegt, wird hier die Jägerschaft in der Pflicht genommen, was sie vor große Herausforderungen stellt. Als vorbildlich nannte Heiko Fritz, dass alle Bisamjäger des Hegeringes einen Jagderlaubnisschein für den Fang von Nutria von den Revierinhabern bekommen haben. Im Anschluss an den Vortrag schilderte der Kreisjägermeister von Friesland, Herr Henning von Schele, wie rasant sich die Nutriabesätze in Friesland entwickelt haben und welche Maßnahmen zur Eindämmung der Population unternommen werden. Auch wurde die Nutriajägerin Johanne von Scharrel-Bruns von der Landwirtschaftskammer vorgestellt.

Unter dem Tagesordnungspunkt Ehrungen wurden Max Achenbach und Jürgen Klockgether mit dem „Goldenen Rebhuhn“ von der Landesjägerschaft Niedersachsen ausgezeichnet. Diese Auszeichnung haben sie für das zur Verfügung stellen von landwirtschaftlichen Flächen, in den Gemarkungen Lehmden und Delfshausen, erhalten. Auf diesen Flächen säht die ortsansässige Jägerschaft jedes Jahr Blühstreifen zur Förderung der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft ein. Stellvertretend für Max Achenbach nahm seine Schwester Wiebke Achenbach die Auszeichnung entgegen.

gez. Lutz Wemken