Kreisjägerschaft beschließt Gebührenerhebung bei Wildunfällen

Häufig ist es nachts, wenn die Jäger im Landkreis Vechta zu einem Wildunfall gerufen werden. Dann heißt es: Verletztes Wild nachsuchen und gegebenenfalls von seinen Qualen erlösen, dem Unfallfahrer eine Bescheinigung für die Versicherung ausstellen und schließlich das tote Tier vorschriftsmäßig entsorgen. Das alles sind Leistungen, die die Jäger bisher freiwillig und kostenlos durchgeführt haben. Eine Verpflichtung hierzu besteht für die Jagdpächter nicht.

 

Auf seiner Herbsttagung hat der erweiterte Vorstand der Kreisjägerschaft jetzt beschlossen, zukünftig eine einheitliche Gebühr von 40 Euro bei der Ausstellung einer Wildunfallbescheinigung zu berechnen. Diese Gebühr deckt die Aufwendungen der Jäger für die Entsorgung des Tieres in einer Tierkörperbeseitigungsanlage. Bisher musste der Jagdpächter selbst für diese Kosten aufkommen. "Durch das neue Fleischhygienegesetz unterliegen wir strengeren gesetzlichen Auflagen", erläutert Kreisjägermeister Rainer-Hubert Fortmann diese Entscheidung des Vorstandes. "In vielen benachbarten Jägerschaften ist die Erhebung von Gebühren bereits seit langem üblich" ergänzt Georg Nieske, Vorsitzender der Kreisjägerschaft. "Die Gebühren werden in der Regel von den Versicherungen bei Vorlage der Bescheinung erstattet", so Nieske weiter. Er weist aber gleichzeitig darauf hin, dass man seinen Versicherungsschutz diesbezüglich noch einmal überprüfen sollte.

 

Die Kreisjägerschaft Vechta setzt sich seit vielen Jahren für eine Reduzierung von Wildunfällen ein. So werden an unfallreichen Strecken Wildreflektoren installiert. An der

B 214 wird seit zwei Jahren eine Teststrecke mit akustischen und optischen Wildwarnsystemen unterhalten, die bereits erste Erfolge aufweist. "Autofahrer sollten, wenn sie Wildwarnreflektoren an der Straße sehen, unbedingt vom Gas gehen. Nur so kann bei einem plötzlichen Wildwechsel schnell das Fahrzeug zum Stehen gebracht werden", appelliert Nieske an die Autofahrer. "Eine angepasste Geschwindigkeit ist das sicherste Mittel, zur Vermeidung von Wildunfällen", betont er.

 

1. Oktober 2006

Martina Böckermann

Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit

Kreisjägerschaft Vechta e. V.

Tel. 0171 / 12 77 696