Meister Adebar zurück in Bockholte bei Werlte

Mittelraddenierderung bietet entsprechendes Nahrungsangebot

Der Weißstorch (Ciconia ciconia) bei der Nahrungssuche auf frisch gemähtem Grünland

WERLTE. Während Störche und andere Vögel bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts das Bild der Landschaft in weiten Teilen Deutschlands prägten, verschwanden viele dieser Arten im Lauf der Industrialisierung aus der Landschaft. Das letzte Weißstorch-Brutpaar verschwand Anfang der 1970er Jahre aus der Mittelraddeniederung zwischen Werlte (Landkreis Emsland) und Lindern (Landkreis Cloppenburg). Nachdem über Jahrzehnte die Population der Weißstörche in Niedersachsen rückläufig war, scheint dieser Trend offenbar gestoppt, so Dipl.-Dipl.-Ingenieur Thomas Schomaker aus Werlte. In der Grafschaft Bentheim wurden im letzten Jahr die ersten Küken flügge und auch in Ostfriesland scheint sich die Population langsam zu erholen. In der Mittelraddeniederung bei Bockholte wurde jetzt dieser Storch bei der Nahrungssuche gesehen und von der Dipl.-Umweltwissenschaftlerin Anika Börries aus Westerstede fotografiert.

Ursache für den Rückgang dieser und vieler weiterer Wiesenvogelarten ist die intensive Bearbeitung und die Trockenlegung vieler Wiesen und der damit verbundene Rückgang an Mäusen und Lurchen, die den Vögeln als Nahrung dienen. Sollte dieser Nahrungsgast dank der intensiven Bemühungen, von Landwirten, Jägern, Naturschützern und Kommunen wieder genug Lebensraum und auch einen Partner finden, besteht die Chance, dass sich nach über 40 Jahren das erste Brutpaar in der Mittelraddeniederung wieder ansiedelt. Dies wäre zu wünschen und ein sicheres Zeichen, dass die Anstrengungen der letzten Jahre das Verschwinden der typischen Arten dieser Landschaft aufzuhalten, endlich die lang ersehnten Früchte tragen, so Schomaker.