Jahreshauptversammlung des Hegering mit Gehörnschau

Berichte, Ehrungen, Auszeichnungen und Zuwachs

Jagdlich geschmückte Bühne

Begrüßung durch die Jagdhornbläser

Hubertus Steinke, Johann Dittmer, Jörn Klee und Werner Mahnken

Hubertus Steinke, Dr. Christian Siedler, Heike Heins, Rita Dodenhof, Friedhelm Beckmann, Kester Mahnken

Bei der Kreismeisterschaft 2009 errungene Schießnadeln gingen an Uwe Ehlbeck, Kuno Kumpins, Bernd Flor, Marion Willenberg, Henning Riebesehl, Jennifer Soltau, Jörg Bortfeld und Rita Schiemann

HELVESIEK Im jagdlich schön geschmückten Saal des Helscher Hus begrüßte Hegeringleiter Hubertus Steinke viele Jäger und fünf neue Mitglieder, sowie den Vorsitzender der Jägerschaft Rotenburg Ulrich Voss und seinen Stellvertreter Marco Soltau.

 Zu Beginn der Veranstaltung wurden diverse Ehrungen und Auszeichnungen vergeben. Johann Dittmer aus Helvesiek erhielt das "Goldene Rebhuhn" und einen Präsentkorb. Das goldene Rebhuhn ist eine Auszeichnung für Nichtjäger für besondere Verdienste zur Erhaltung der Natur. Mit der gold/silbernen Treuenadel für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Werner Mahnken aus Sothel und Helmut Meyer aus Helvesiek (in Abwesenheit) geehrt. Die silberne Nadel für 25 Jahre Mitgliedschaft ging an Jörn Klee aus Scheeßel.

Medaillen für ein abnormes Geweih, und abnorme oder besonders starke Gehörne erhielten Dr. Christian Siedler (Stemmen), Heike Heins (Stemmen), Rita Dodenhof (Sothel), Friedhelm Beckmann (Helvesiek) und Kester Mahnken aus Sothel.

Hubertus Steinke ging in seinem Vortrag erneut auf die hohe Schwarzwildpopulation ein. Hier müsse auch weiterhin aktive Bejagung stattfinden. In Anbetracht der hohen Schweinemastbestände unserer Region, wäre das Ausbrechen einer Schweinepest eine Katastrophe. Er appelierte, im Mai  vermehrt die Frischlinge herauszunehmen und sich mit den Landwirten in Verbindung zu setzen, um bei der Maisaussaat nicht bis an die Waldränder zu gehen und auf größeren Flächen entsprechende Schneisen für die Bejagung frei zu lassen. Die Schweinepille ist im Gespräch, so weit sollte es jedoch nicht kommen.

Ein ganz unglückliches Thema ist jedes Jahr wieder der Mähtot, in Niedersachsen fallen jedes Jahr ca. 50.000 Kreaturen dem Mähbalken zum Opfer. Bei 10 m Mähbreite und 10 km/h hat das Wild keine Chance, auch hier  ist die Zusammenarbeit mit den Landwirten dringend erforderlich.

Für die Trichinenuntersuchung werden immer wieder zu kleine Proben abgegeben. Es sollte ein größeres Stück aus dem Zwerchfellfeiler oder aus dem Muskelfleisch (Vorderlauf) abgegeben werden, um entsprechende Untersuchungen durchführen zu können. Der Lecker ist nicht geeignet.

Die leidige Jagdsteuer wurde auch wieder angesprochen. Im Landkreis Harburg ist sie bereits abgeschafft, das hätten wir auch gern, so Hubertus Steinke, aber wir freuen uns ja schon über die 10 % Ermäßigung.

Wildtiererfassungsbögensollten rechtzeitig ausgefüllt abgegeben werden, das ist sehr wichtig, ohne die Wildtiererfassung wäre der Hase schon auf der roten Liste.

Zur Jägerprüfung stehen in diesem Jahr 19 angehende Jungjäger vor der Prüfung. Der Fragenkatalog ist erweitert und umfasst inzwischen 1883 Fragen, die aus dem Internet heruntergeladen werden können. Wir freuen uns auf den jungen Jägernachwuchs, denn das Durchschnittsalter der Jäger in Niedersachsen liegt bei 54 Jahren und es gibt immer noch zu wenig Frauen in der grünen Zunft.

Schießobmann Felix Kaiser äußerte sich erfreut über die gute Teilnahme an der Kreismeisterschaft, hier war der Hegering mit der stärksten Mannschaft vertreten und konnte durchweg gute Ergebnisse erzielen. Die Jagdschützen/innen konnten ihre Schießnadeln in Empfang nehmen. Kaiser erinnerte an den Lauenbrücker Jagdparcours am 27.3.

Kuno Kumpins, Obmann der Jagdhornbläser berichtete über dieverse Auftritte der Bläser und teilte mit, dass die Gruppe inzwischen auf 16 Mitglieder angewachsen ist.

 Hans Günter Beuck, Obmann für Naturschutz stellte das neue Naturschutzkonzept der Jägerschaft Rotenburg vor. Unter dem Motto " Blüh- und Huderstreifen" läuft ein Förderprogramm mi Hilfe des Landkreises Rotenburg (Wümme). Die jährliche Anlage von Blüh- und Huderstreifen auf intensiv bewirtschafteten Ackerflächen wird finanziell gefördert. Die Streifen müssen mindestens 3m breit sein und bis spätestens 15. Mai mit einer von der Jägerschaft bereitgestellten saatmischung angelegt werden und dürfen vor dem 1. Oktober nicht umgebrochen oder anderweitig beseitigt werden. Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und Düngung ist untersagt. Die Jägerschaft gewährt proqm 0,05 €. Bleibt der Streifen über den 1.10. hinaus, bis 1.3., werden 0,07 € pro qm gewährt. Der Antrag muss von den Revierinhabern bis zum 31. März gstellt werden.

Irene Böttcher, Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit berichtet positiv über die Aktion "Lernort Natur", die von Schülern und Lehrern  wieder dankbar angenommen wurde und auch in diesem Jahr wieder stattfindenn soll. Auch der Hubertusgottesdienst in Lauenbrück, der 2009 zum ersten Mal in Zusammenarbeit des Hegering mit seinen Jagdhornbläsern und Herrn Pastor Rüter stattfand, war ein voller Erfolg.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Vortrag von Rolf Kröger über Raubwildbejagung. Kröger machte deutlich, wie wichtig Raubwildbejagung in der heutigen Zeit ist. Es könne nicht sein, das mehr Füchse (die keine natürlichen Feinde mehr haben) auf der Strecke liegen als Hasen. Die Natur regelt sich nicht mehr von selbst, denn wir haben keine Naturlandschaft mehr, sondern eine Kulturlandschaft. Das Nahrungsangebot und der Lebensraum für unser Niederwild hat sich gravierend verändert. Der Hungermonat allerwärts ist der März. Vor Jahren gab es viele Frösche und Maikäfer, das war der Speckgürtel der Natur. Der Fuchs als Generalist (keine natürlichen Feinde) hat einen täglichen Nahrungsbedarf von 1/2 bis 1kg Fleisch. So ahnt man in welcher Bedrängnis unser Niederwild ist. Kröger appeliert, intensive Fuchsjagd (Baujagd) zu betreiben, die Jungfüchse sind das ganze Jahr frei. Der Fuchs ist da, auch wenn wir ihn nicht sehen. Auch der Marderhund breitet sich immer mehr aus. In Mecklenburg wurden im letzten Jahr 20.000 Marderhunde geschossen. Wenn wir sagen die Jagd auf Niederwild lohnt nicht mehr, ist das eine Bankrotterklärung der Jäger, laut Rolf Kröger.