Jahreshauptversammlung der Jägerschaft OS-Stadt 25.4.2014

Die Jahreshauptversammlung mit Hegeschau begann traditionell mit der musikalischen Begrüßung durch das Jagdbläserkorps Osnabrück.

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(Text und Bilder P. Ehlers)

Der Vorsitzende Peter Konermann, eröffnete die Versammlung mit der Begrüßung der  ca. 130 Teilnehmer und der Ehrengäste. Ehrengast Burghard Jasper , Bürgermeister der Stadt und Mitglied im Niedersächsischen Landtag,  betonte in seinem Grußwort, dass Jagd/Naturschutz/Landwirtschaft keine Gegensätze sind, mehr Miteinander/gesunde Kompromisse notwendig sind und die Jägerschaften sich aktiv in die anstehende Novellierung des Niedersächsichen Jagdgesetzes einbringen müssen.

Konermann betonte die anspruchsvolle und gesellschaftlich wichtige Aufgabe der Jäger, in der heutigen Kulturlandschaft einen artenreichen, gesunden Wildbestand und generell die Artenvielfalt aller Lebewesen in der Natur zu erhalten und zu fördern. Vor diesem Hintergrund hält die deutliche Mehrheit der Bevölkerung unsere Aktivitäten für wichtig und hat daher ein durchaus positives Verhältnis zu Jagd und insbesondere zur Natur.

Im Jahresbericht erläuterte Konermann die diversen relevanten Aktivitäten der Jägerschaft im sozialen und Kinder-Bereich wie das inzwischen jährlich stattfindende Wildgulaschessen in der Diakonie, die Kochkurse „Feine Wildbretküche“ ( Leitung  Herbert Saul), die „Lernort-Natur“-Veranstaltungen wie „Vogelkundliche Exkursion für Kinder zum Dümmer“ (Leitung Ludger Pott), die „Ferienpass-Aktionen Waldspaziergang“ (Leitung Walter Galisch) und die „Wald AG“ (Franz-Josef Rochel). Dank an alle Organisatoren. Im Rahmen der Weiterbildung fanden beim gemeinsamen Jägerabend der Jägerschaften OS-Land/-Stadt im Oktober 2013  die 2 Vorträge „Damwild - Darstellung von Ansprechhilfen und die Bedeutung artgerechter Sozialstrukturen“ (Referent Dirk Bacher, Wildmeiser Gut Testorf) und „Tötungswirkung bleifreier Geschosse“ (Ingo Rottenberger, GF der DEVA) sehr großes Interesse.  Konermann freute sich über die vielen anwesenden Jungjäger in der Jahresversammlung. In unseren Kursen bilden wir jährlich 40-50 Jungjäger aus (fast 25 % Grünröcke, Leitung Walter Galisch), die zur Hälfte von der Universität und Hochschule OS kommen. Darüberhinaus haben wir in 2013/14 ca. 940 Prüfungen von externen Jagdschülern in OS durchgeführt (Organisation Antonius Albers). Dank an Ausbilder und Prüfer. Konermann berichtete weiter über die Ergebnisse der Mitgliederbefragung (April 2013): ca. 70% beziehen eine Jagdzeitung, mehr als 50% trainieren mindestens zweimal jährlich auf unseren Schießstand (Büchse), der Wurfscheibenstand spielt eine nicht so große Rolle und fast 40% besuchen eine Indoor-Schießanlage, insgesamt ein gutes Ergebnis in Bezug auf  die Wichtigkeit des praktischen Trainings  und der Weiterbildung. Der Streckenbericht 2013/14 des Kreisjägermeisters Antonius Albers umfasste insgesamt 2356 Stücke (Vorjahr 3344), davon 289 Rehwild (VJ 423), 139 Feldhasen (VJ 233), 210 Wildkaninchen (VJ 584), 76 Füchse, 657 Ringeltauben, 314 Rabenkrähen, 238 Elstern, 102 Fasanen (472 in 2003/04).  Die Jahresabrechnung präsentierte Uwe Goebel als solides Ergebnis und erläuterte die Einnahmen- und Ausgabenseite. Der Kassenbericht erbrachte keine Beanstandung. Zum neuen Kassenprüfer wurde Georg Linke gewählt. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

Besondere Ehrungen wurden an 16 Mitglieder ausgesprochen.  50 Jahr Mitgliedschaft haben Walther Hakenberg, Heinrich Hehemann, Johannes Voß, Franz Heideman, Wolfgang Herkt, Alfred-Erich Lindenbaum.  40 Jahre Gustav Alwes, Heinz Kordes, Albert Tiesmeyer, Ludwig Uhl, Frank Große-Wördemann.  25 Jahre Heinrich Frömbling jr., Bernhard Gösling, Hermann Hüdepohl, Antonius Meier, Manfred Schirrmacher.

Sehr aufschlussreich mit neuen Erkenntnisse war der Vortrag „Wie dem Niederwild wirkungsvoll geholfen werden kann“ von Martin Meyer Lührmann, dem Vorsitzenden des Bezirks Osnabrück-Emsland in der Jägerschaft Niedersachsen. Hier erfuhren die Anwesenden gute Beispiele zur Lebensraum-Erweiterung/-Verbesserung des Niederwildes durch Blühstreifen-/Blühwiesen-Programme der Jäger in Kooperation mit Landwirten und Gemeinden und durch eine noch stärkere Bejagung der Prädatoren. Größere Flächen an Blühwiesen/Blühstreifen (naturbelassen und nicht gespritzt) dienen  auch der Erhaltung der Artenvielfalt, der Singvögel und Insekten, wobei Letztere lebensnotwendig sind als Eiweiß-Nahrung insbesondere für Fasan-/Rebhuhn-Jungvögel. Der Referent appellierte auch an die Landwirte, in den Wald-Randlagen der Felder wegen des geringen Ertrages lieber Blühstreifen anzulegen zum Wohle des Niederwildes/ der Artenvielfalt. Es werden seit 2006 immer mehr Flächen gespritzt, nachdem die Spritzkosten  extrem gefallen sind auf nur noch 9€/ha mit der fatalen Folge eines weiteren  Rückgangs der  Artenvielfalt, der Singvögel und natürlich auch der Fasanen/Rebhühner. Bei Insekten-Mangel  können bis zu 70% der Küken verhungern.

Nach der  anschließenden Diskussion bedankte Konermann sich beim Referenten mit einem Präsent, aber auch bei allen Aktiven und Helfern 2013/2014 und den Gastgeber, den Autopark Nahne.