Gottesdienst im Zeichen der Jagd: Hubertusmesse in Bücken

Am Sonntag den 11.11.2018 fand in der Stiftskirche in Bücken wieder die Hubertusmesse statt. Die vom Hegering IX der Jägerschaft Nienburg organisierte Messe wurde sowohl vom Bläserchor des Hegerings, als auch vom Parforcehorn-Bläserkreis Nordheide begleitet. Die Andacht hielt Pastor Andreas Ruh aus Hoya.

Die Stiftskirche in Bücken war passend dekoriert.

Nicht nur optisch machte der Parforcehorn-Bläserkreis Nordheide eine Menge her.

Begrüßt durch die Bläser des Hegering IX lockte die jagdlich geschmückte Stiftskirche in Bücken zahlreiche Besucher. Beginnend mit dem eindrucksvollen Einmarsch des Bläserkreises Nordheide, ganz traditionell gekleidet, Pastor Ruh und dem Hegeringleiter Klaus Twietmeyer begann die Hubertusmesse um 17:00 Uhr. Im Mittelpunkt standen dabei sowohl die Parforcehörner, die gerade in der Kirche eine einmalige Stimmung hervorrufen konnten, und die Predigt des Pastors. Es sei für ihn die erste Hubertusmesse und etwas verwunderlich, da die Heiligenverehrung ja mit der Reformation in der evangelischen Kirche abgeschafft wurde. Doch die Legende des heiligen Hubertus könne trotzdem allen und auch heute noch zum Vorbild dienen. Ganz als „Lebemann“ war Hubertus von Lüttich der Legende nach an einem Karfreitag mit seinem Gefolge auf der Jagd, anstatt in der Kirche zu sein. Kurz bevor er einen von ihm gestellten Hirsch erlegen konnte, erschien diesem Hirsch ein leuchtendes Kreuz zwischen dem Geweih und Gott sprach zu den Jägern. Dies bekehrte Hubertus, der von dort an ein zurückgezogenes und gottgefälliges Leben in Achtung der Natur führte. Doch ihm sei dadurch nicht die Jagd verboten worden. Viel mehr, so Ruh, sei die Natur dem Menschen zur verantwortungsvollen Nutzung anvertraut worden, wie es auch in folgendem jagdlichen Leitspruch anklingt: „Denn waidmännisch jagt, wie es sich gehört, wer den Schöpfer im Geschöpfe ehrt!“. Doch nicht nur für Jäger sei die Legende des heiligen Hubertus ein Vorbild. In unserer schnelllebigen Welt, die den Fokus viel zu schnell auf die Verwirklichung der eigenen Wünsche und Bedürfnisse lege, könne man von Hubertus die Achtsamkeit für das Leben anderer und die Ehrfurcht vor der Schöpfung lernen. Nach der Predigt übernahm der Parforcehornbläserkreis die Regie und spielte zur Freude aller ein Konzert mit jagdlichen und aktuellen Stücken. Von musikalischen Eindrücken der Jagd wurde der Bogen bis hin zum Gedenken an den 100. Jahrestag des Endes des ersten Weltkrieges gezogen. Die beeindruckende Verbindung aus praktischem Können, dem einmaligen Klang der Parforcehörner und dem äußeren Eindruck wurde vom Publikum mit kaum enden wollenden Applaus gewürdigt.

 

Bild und Text: Hauke Ahnemann