Wölfe in Niedersachsen und in der Region

Bericht des Wolfsmonitorings vom 14. September im Jägerkrug Sonnenborstel

Vor rund 40 Teilnehmern aus den Hegeringen 1, 4, 6, 8 und 9 stellte der Koordinator des Wolfsmonitorings der Landesjägerschaft Niedersachsen Raoul Reding am 14. September im Jägerkrug Sonnenborstel seine Arbeit und die aktuelle Situation der niedersächsischen Wölfe vor.

Nachdem der Wolf ab 2007 wieder in Niedersachsen eingewandert ist, wurde die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit dem Monitoring der wachsenden Wolfspopulation beauftragt. Zusammen mit landesweit ca. 100 Wolfsberatern koordiniert Raoul Reding (M. Sc.) seit 2016 die Arbeit der Jägerschaft in diesem Bereich. Insgesamt konnte seit 2011 mit 200 eingegangenen Hinweisen auf einen Wolf eine Steigerung auf bisher 2.000 Wolfshinweise im Jahr 2017 verzeichnet werden. Da die eingehenden Hinweise jedoch qualitativ stark unterschiedlich sind, ist es dennoch schwierig, genau abzuschätzen, wie viele Wölfe sicher in Niedersachsen leben und um wie viele Rudel es sich handelt. Um hier eine gesicherte Aussage treffen zu können, werden oftmals DNA-Spuren oder Bildnachweise benötigt. Seit 2011 konnten so immerhin 135 Einzeltiere nachgewiesen werden. Aktuell sind in Niedersachsen 13 Wolfsrudel, zwei Paare und zwei territoriale Wölfe nachgewiesen. Der DNA-Nachweis über das Senckenberg-Institut ist nach wie vor teuer und schwierig, jedoch arbeitet die Tierhochschule Hannover ebenfalls an einer Anerkennung ihres Nachweisverfahrens.
Während im Raum Barnstorf/Goldenstedt bereits zahlreiche Nutztierrisse durch ein Wolfsrudel zu verzeichnen sind, ist der Landkreis Nienburg bisher noch kaum betroffen. Zwar wurden immer wieder einzelne Tiere beobachtet und in den vergangenen Wochen auch Nutztiere im Raum Rehburg/Rodewald gerissen, doch fehlt es noch an sicheren Hinweisen auf die dauerhafte Anwesenheit eines Wolfes. Hierbei ist jede Art von Hinweis, egal ob von Jäger oder Landwirt, wichtig. Besonders die Wolfsberater im Landkreis Nienburg riefen im Rahmen der Veranstaltung noch einmal dazu auf, Sichtungen, Risse oder sonstige Hinweise zu melden, da nur so ein möglichst gutes und vor Allem gesichertes Bild über die Wolfspopulation in Niedersachsen und dem Landkreis erstellt werden kann. Die eingehenden Informationen werden dabei so vertraulich wie möglich behandelt, um etwa einem „Wolfstourismus“ entgegen zu wirken. Um der Aufgabe des Wolfsmonitorings gerecht zu werden und auch die eingeforderte Kompetenz gegenüber anderen Naturschutzorganisationen im Land zu zeigen, ist die Mitarbeit in Form von Hinweismeldungen der Jägerschaft besonders wichtig, da nur so möglichst fundiert berichtet werden kann, wie es um die Wölfe im Land steht und ob ein weiteres Management der Population notwendig ist.
Daher bitten sowohl die LJN, als auch die Wolfsbeauftragten des Landkreises Nienburg und die Kreisjägerschaft auch im Interesse jedes Einzelnen darum, alle Hinweise auf einen Wolf entweder direkt an die Wolfsberater oder über die Internetseite www.wolfsmonitoring.com mit Datum und Position zu melden.

Die Wolfsberater des Landkreises Nienburg sind:

Rudolf Bremer
Tel.: 05027-94689 (priv.)
Mobil: 0174-8332308
wolf(at)tnlss.de

Thorsten Plagge
Tel.: 05761-92060 (dienstl.)
Mobil: 0173-2607447
thorsten-plagge(at)t-online.de

Hubert Wichmann
Tel.: 05021-964712 (dienstl.)
Mobil: 0171-5697073
hubert.wichmann(at)nfa-nienburg.niedersachsen.de