Ackerrandstreifen und Blühflächen: Eine Bereicherung für jedes Revier!

Immer öfter hört man von Blüh- und Ackerrandstreifenprogrammen für die Landwirtschaft und auch in den Revieren sind sie immer häufiger zu finden. Als extensiv genutzte Auflockerung der Feldflur sind sie wertvolle Elemente, nicht nur aus jagdlicher Sicht.

Blühflächen erfüllen viele positive Aspekte in den Revieren. (Foto: R. Eickhoff)

Die Diskussion um die Entwicklungen in der Agrarbranche und die Auswirkungen auf Feld, Flur und Dörfer wird vielerorts geführt. Auch die Jagd ist dadurch auf vielfältige Weise betroffen. Wohl am deutlichsten Zeigt es sich an der Revierstruktur und zurückgehenden Niederwildstrecken. Um die Strukturvielfalt zu erhöhen und die negativen Auswirkungen der intensiven Landwirtschaft auf die Artenvielfalt zu minimieren, wurden in den vergangenen Jahren zunehmend öffentliche und private Förderprogramme zur Anlage von Blüh- und Randstreifen aufgesetzt.

Blüh- und Randstreifen, oder auch Blühflächen und Brachen sind ungenutzte Flächen, die entweder der Selbstbegrünung überlassen werden, oder mit verschiedenen Blühmischungen bestellt werden. Da sie zumeist nur im Herbst ein Mal gemulcht werden, oder auch teils bis ins nächste Jahr stehen bleiben, bieten sie das ganze Jahr Platz für heimische Wildpflanzen und Deckung und Nahrung für die Tiere unserer Flur. Die Attraktivität dieser "wilden Flächen" wird jedem bei der Jagd aufgefallen sein, wenn er solche Flächen in seinem Revier finden kann.

Doch nicht nur für Tiere, uns Jäger und andere Naturliebhaber können diese Flächen attraktiv sein. Auch für die Landwirte, auf deren Flächen sie angelegt werden müssten, können sie interessant sein. In vielen Fällen sind auch Landwirte daran interessiert, etwas mehr für die Umwelt zu tun, werden jedoch vom Regelkorsett der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) abgeschreckt. Doch auch dort, wo finanzielle Aspekte verständlicher Weise eine Rolle spielen, können Mittel und Wege gefunden werden, solche Flächen in den Betrieb zu integrieren.

Leider sind diese Mittel und Wege in vielen Fällen kompliziert, da es eine Vielzahl von Aspekten zu berücksichtigen gibt. Eine erste Hilfestellung bietet das hier verlinkte Dokument. Dass sich die Mühe lohnt, zeigen zahlreiche Praxisbeispiele in den Revieren und auch wissenschaftliche Erhebungen und Projekte. Am wichtigsten ist jedoch: Kräfte und Kompetenzen zusammenbringen und anfangen! Während Landwirte über das technische Know-How und die nötigen Maschinen, sowie Flächen verfügen, können die Revierinhaber mit ihren eigenen Kenntnissen der Örtlichkeit oft sehr gut einschätzen, welche Flächen besonders geeignet sind. Oft genügt schon ein offenes Gespräch mit den notwendigen Informationen um so viel für Wild und Artenvielfalt zu bewirken!

Zusätzliche Informationen können etwa bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen oder bei Hauke Ahnemann, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit und Naturschutz erfragt werden.