Nach zwei Jahren Coronapause freuten sich die Jäger*innen der beiden Hegeringe wieder über ein gemeinsames Treffen.
Der Hegering I hat sich im Lichtenberger Hof und der Hegering II "Zur Mühle" in Flachstöckheim getroffen.
Hans-Hermann Kempe und auch Achim Giesecke-Bulle begrüßten die Mitglieder, die Bläsergruppe sowie vom Vorstand Joachim Lüders und Werner Fabig, Kreisjägermeisterin Susanne Niemeyer und die anwesenden Obleute.
Sowohl Hans-Hermann Kempe als auch Achim Giesecke-Bulle gaben noch einmal bekannt, dass die diesjährige Versammlung ihre letzte Amtshandlung ist. Beide stehen nicht mehr für die Wahl zur Verfügung.
Achim Giesecke-Bulle beklagte in seiner Ansprache die schlechte Beteiligung am Hegeringschießen sowohl beim letzten Hegeringschießen in Barum als auch beim gemeinsamen Schießen in Seesen. Darunter leidet das Vereinsleben und er hofft, dass sich das in den nächsten Jahren wieder verbessert.
In beiden Hegeringen wurde darauf hingewiesen die WTE-Bögen pünktlich abzugeben und speziell im Hegering II wurde darauf aufmerksam gemacht, die Trophäen ordnungsgemäß, d.h. sauber aufgesetzt und beschriftet, vorzuzeigen.
Beide Hegeringsleiter legten die Streckenberichte vor. Dabei wurden sie von der Bläsergruppe unterstützt.
Hegering I
Rehwild: 228 Stück, davon 27 Unfallopfer, 7 Fallwild
Schwarzwild: 153 Stück, davon 3 Unfallopfer, 1 Fallwild
Fuchs: 97 Stück, davon 15 Fallwild
Wildkaninchen: 20 Stück
Feldhase: 14 Stück, davon 8 Fallwild
Steinmarder: 3 Stück, davon 2 Fallwild
Dachs: 8 Stück, davon 4 Fallwild
Waschbär: 101 Stück, davon 2 Fallwild
Marderhund: 2 Stück
Nutria: 8 Stück
Baummarder: 3 Stück
Hermelin: 1 Stück Fallwild
Federwild gesamt: 189 Stück
Hegering II
Rehwild: 195 Stück, davon 55 Unfallopfer, 3 Fallwild
Schwarzwild: 142 Stück, davon 10 Unfallopfer
Fuchs: 141 Stück, davon 18 Fallwild
Wildkaninchen: 29 Stück, davon 2 Fallwild
Feldhase: 20 Stück, davon 16 Fallwild
Steinmarder: 11 Stück, davon 6 Fallwild
Dachs: 13 Stück, davon 10 Fallwild
Waschbär: 92 Stück, davon 12 Fallwild
Marderhund: 11 Stück, davon 4 Fallwild
Nutria: 58 Stück
Wildkatze: 1 Stück Fallwild
Kreisjägermeisterin Susanne Niemeyer kommentierte in ihrem Beitrag hierzu, dass der dreijährige Abschussplan für Rehwild im zweiten Jagdjahr bei ca. 66% liegt. Somit ist sie guter Dinge, dass dieser im nächsten Jagdjahr erfüllt wird.
Susanne Niemeyer gab bekannt, dass die überarbeitete Fassung der Novelle des NJagdG in Kraft getreten ist. Der Link hierzu befindet sich auf der Startseite unserer Homepage.
Auch zum Thema Nachtzieltechnik - Erwerb, Aufbewahrung und Einsatz - gibt es auf der Startseite ausführliche Informationen.
Zudem machte Susanne Niemeyer darauf aufmerksam, dass es Änderungen der Tierschutz-Hundeverordnung gibt. Seit dem 01.01.2022 ist es verboten, bei der Ausbildung, bei der Erziehung oder beim Training von Hunden Stachelhalsbänder oder andere für die Hunde schmerzhafte Mittel zu verwenden.
Die Schonzeitverordnung für Rehwild befindet sich ebenfalls auf der Startseite.
Die Jägerprüfung haben in diesem Jahr elf von 15 Teilnehmern bestanden. Leider haben vier Prüflinge in der mündlich/praktischen bei der Waffenhandhabung einen sicherheitsrelevanten Fehler gemacht. Im Dezember letzten Jahres haben acht Absolventen die Schießprüfung nicht bestanden. Die Schießprüfung kann am 17.06.2022 nachgeholt werden und für die mündlich/praktische Prüfung wird es zeitnah einen neuen Nachholtermin geben.
Joachim Lüders, 1. Vorsitzender der JS SZ, informierte über die Programme Aukm (Agrar, Umwelt und Klimaschutz) des Landwirtschaftsministeriums Nds zur Förderung des Niederwildes und Feldvögeln. Z. b. Kann der Anbau von Wildpflanzen für Biogas oder aber auch das Anlegen von Feldvogelinseln gefördert werden. Antragsfrist teilweise 30.06.2022 für 2023.
Weitere Informationen sind unter www.ml.niedersachsen.de zu finden.
Desweiteren berichtete Joachim Lüders, dass es in diesem Jahr eine geringe Beteiligung an dem Blühstreifenprogramm der LJN, das zu 80% der Saatgutkosten bezuschusst wird, gab. Ein Grund dafür ist, dass einige Flächen aus dem Vorjahr nicht neu eingesaet werden müssen. Trotzdem ist eine höhere Beteiligung erwünscht.
Aus Tierschutzgründen ist es die Pflicht des Wiesennutzers vor Mähbeginn die Flächen abzusuchen, so Joachim Lüders. Das Drohnenteam Florian Thomasi, Rolf Burgdorf, Steffen Schreiber sowie Julius Mumme stehen Interessierten zur Verfügung. Hierbei sei betont, dass der Jagdausübungsberechtigte anwesend sein muss oder eine schriftliche Erlaubnis erteilt. Die Anmeldung bitte ein bis zwei Tage im voraus bei Florian THOMASI unter der Telefonnummer 01603123451 anmelden.
Eine zweite Drohne ist zeitnah vorgesehen, der Zuschuss aus Konradmitteln ist beantragt.
Ferner berichtete Joachim Lüders, dass es einen neuen Fall der ASP in Baden-Württemberg gibt. Bei Auffinden verendeter Schweine ist eine schnelle Reaktion sowie die Beprobung für die Eingrenzung des Gebietes wichtig. Die Feuerwehr in Salzgitter ist erster Ansprechpartner, die entsprechende Notfallausrüstung ist dort gelagert.
In diesem Zusammenhang hat Joachim Lüders darauf hingewiesen, mehr Blutproben für die ASP-Untersuchung abzugeben. Röhrchen lagen dafür zur Mitnahme bereit. Trichinenproben sollen auch ausserhalb der offiziellen Zeiten nach telefonischer Absprache möglich sein.
Nach zwei starken Fangjahren von Nutria (70 - 80 Stück/Jahr) ist der Fangerfolg, auch bedingt durch die tiefen Temperaturen im Februar 2021, stark zurückgegangen.
Obwohl Fördergelder (Bingo, Konrad, Umweltamt) für die Anlage von Hegebüschen oder Obstwiesen zu bekommen wären, ist dies aufgrund fehlender Flächen nicht möglich. Bei Interesse bitte melden.
Joachim Lüders bittet darum, Sichtungen von Wolf und Luchs über die entsprechenden Apps zu melden, da ansonsten trotz starker Ausbreitung der Eindruck entsteht, dass damit keine Probleme verbunden sind.
Auch Joachim Lüders erinnerte daran, die WTE-Bögen nicht zu vergessen. Sie geben niedersachsenweit eine maßgebende Grundlage für die Bestände der Wildtierarten und sind wichtige Argumentationshilfen der LJN.
Die Nachfrage bei der Stadt warum die Abschüsse nicht online gemeldet werden können, konnte dieses Mal noch nicht beantwortet werden. Ein Versuch hierfür soll im nächsten Jahr starten.
In diesem Jahr gab es in beiden Hegeringen einen Führungswechsel. Hans-Hermann Kempe und Achim Giesecke-Bulle haben sich dazu entschieden, nach vielen Jahren, das Amt der Leitung zu beenden. Sie bedankten sich bei allen Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen.
Im Hegering I legte Eberhard Hackbarth das Amt des Schriftführers nieder.
Ein besonderer Dank ging an Klaus Hanne. Achim Giesecke-Bulle honorierte die jahrelange Verbundenheit insbesondere gegenüber dem Hegering II. Klaus Hanne hat als Obmann für die Öffentlichkeitsarbeit mit seinen Berichten und Bildern die Salzgitter-Zeitung oder auch den Niedersächsischen Jäger bereichert.
Die Jägerschaft Salzgitter sagt allen Ausscheidenden danke für die jahrelange Verbundenheit, Treue sowie für das Engagement.
Als neue Führung darf die Jägerschaft wie folgt begrüßen:
Hegering I: Hegeringsleiter: Florian Thomasi
stellv. Hegeringsleit Steffen Schreiber
Schriftführer: Julius Mumme
Hegering II: Hegeringsleiter: Christoph Bothe
stellv. Hegeringsleiter: Bastian Lehmann
Folgende Termine wurden mitgeteilt:
Jahreshauptversammlung: 24.08.2022, Ratskeller in Salzgitter-Bad
Gemeinsames Schießen: 10.09.2022, 14h - 17h, Schießstand in Seesen
Weitere Bilder befinden sich in der Fotogalerie.
Text und Fotos: Marion Parusel
Wer die Jagd mit der Falle auf Fuchs, Marder, Waschbär, Wiesel, Marderhund oder anderes Raubwild ausüben möchte, benötigt in Niedersachsen nach dem Niedersächsischen Jagdgesetz § 24 Abs. 2 eine spezielle Ausbildung.
Die Fangjagd gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bei dämmerungsaktiven Neozoen wie Waschbär, Marderhund oder auch Nutria ist jährlich ein immenser Zuwachs zu verzeichnen, deren Bestände reduziert werden müssen.
Tierschutz - Sicherheit - Artenschutz - Sachkunde, unter diesen Aspekten haben die Teilnehmer, Jungjäger sowie Jäger, des diesjährigen Fallenlehrgangs unter der Leitung von Hans-Joachim Loewens die Bescheinigung für die Jagd mit Fanggeräten erhalten.
Unter Berücksichtigung des Tierschutzes, der sachlichen Verbote gemäß Bundesjagdgesetz sowie der Bestimmungen des Niedersächsischen Jagdgesetzes ist die Fallenjagd durchaus eine sinnvolle und waidgerechte Jagdart. Insbesondere zum Schutz des Wildes vor Wildseuchen und die Reduzierung bestimmter Raubwildarten.
Hans-Joachim Loewens hat in einem zweitägigen Kompaktkurs fachkundig die Lebend- und Todfallen, Sicherheitsbestimmungen, Fangplätze, Köder für Raubwildluderplätze und vieles mehr vermittelt. Zuerst im theoretischen Teil anschließend im neuen Fallenlehrpfad in Salzgitter.
Er demonstrierte sehr ausführlich den Unterschied zwischen Lebend- (Kasten-, Wieselwippbrett-, Betonrohrfalle) und Todfangfallen (Eiabzugseisen, Schwanenhals) und betonte hierbei, dass für die Handhabung äußerste Konzentration, Vorsicht sowie Sorgfalt geboten ist.
Mit Hans-Joachim Loewens als erfahrenen Ausbilder für die Sachkunde der Fallenjagd und als kundiger Fallenbauer haben die Teilnehmer zwei lehrreiche Tage erfahren und konnten feststellen, dass der Fallenlehrgang eine Bereicherung für jeden Jagdscheininhaber ist.
Text und Fotos: Marion Parusel