Die Hauptjagdsaison hat begonnen

Jägerschaft warnt vor steigender Wildunfallgefahr

Das Zusammentreffen mehrerer Ereignisse führt in diesen Tagen zum ansteigen der Wildunfallgefahr. Im Landkreis hat die Maisernte begonnen. Das Landschaftsbild unterliegt damit einer starken Veränderung. Gerade noch vorhandene Deckung und Nahrung verschwindet über Nacht großflächig aus unserer teils stark von diesen Energiepflanzen geprägten Kulturlandschaft. Zusätzlich zum Verlust dieses Lebensraumes steigt die Aktivitätskurve unseres Rehwildes stark an, da es nun Fettreserven für den Winter anlegt und dafür, z.B. auf der Suche nach Eichelmast, nun häufiger die Straßen überquert. Unser heimisches Damwild beginnt derzeit mit dem Brunftgeschehen. In der Brunftzeit sucht das weibliche Wild die traditionellen Brunftplätze der Damhirsche auf, oft gefolgt von den Kälbern und Schmaltieren, also dem Nachwuchs der Vorjahre. Dabei kommt es auch hier verstärkt zum Überqueren der Straßen. Mit Beginn des letzten Quartales im Jahresverlauf hat zudem auch die Hauptjagdsaison begonnen, in der mit der Durchführung von Bewegungsjagden ein Großteil der Jahresjagdstrecke erzielt wird.

Mit Hilfe der Bewegungsjagden erfüllen die Jäger einen Großteil der staatlichen Abschusspläne und produzieren dabei Wildbret, ein hochwertiges Lebensmittel aus nachhaltiger Nutzung. Ohne diese ökologisch notwendige Bejagung würde sich das Schalenwild, wie beispielsweise das Reh- oder Damwild in unserer Kulturlandschaft stark vermehren und Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen anrichten oder junge Bäume im Wald schädigen. Die fortpflanzungsfreudigen Wildschweine würden ohne Jagd pro Jahr ihren Bestand sogar verdreifachen und Weizen-, Raps- oder Maisfelder kahl fressen. Anpassungsfähige Räuber wie der Fuchs könnten ohne die Jagd die ohnehin schon stark bedrohten Wiesenbrüter, wie Rebhuhn und Fasan regional auslöschen.

Zu den herbstlich bunten Blättern kommt nun die orangefarbene Signalkleidung der Jagdgesellschaften hinzu. Für Jäger gelten bei der Jagd strenge Unfallverhütungsvorschriften, die beispielsweise Warnkleidung in Signalfarben vorschreiben. Aber nicht nur die Kleidung dient der Sicherheit, auch Hochsitzeinrichtungen, wie z.B. Drückjagdböcke erfüllen diesen Sicherheitsaspekt. Durch die erhöhte Position des Schützen geht ein abgegebener Schuss in Richtung Boden – die Hintergrundgefährdung wird dadurch stark reduziert. Auch der Tierschutzgedanke fließt hier ein: Zahlreiche Treiber und Hunde ziehen bei so genannten Bewegungsjagden langsam durch den Wald, Rehwild oder Wildschweine setzen sich ohne Hast in Richtung der Schützen in Bewegung. Die Jäger können so Alter und Geschlecht der Tiere besser erkennen und den Schuss sicher platzieren. Die Bewegungsjagden werden jetzt im Herbst und später im Winter durchgeführt, wenn die Felder abgeerntet und die Bäume kahl sind. Die Schützen haben so die bestmögliche Sicht. Genauso wichtig ist der wildbiologische Aspekt: Die Aufzucht der Jungen ist mit Ende des Sommers i.d.R. abgeschlossen.

Auf die Bewegungsjagden werden die Verkehrsteilnehmer dort wo erforderlich durch Warnschilder hingewiesen. Der Jagdleiter stellt diese in Absprache mit der Verkehrsbehörde des Landkreises auf und weist damit auf die Gefahr des u.U. über die Straße wechselnden Wildes bei den Gemeinschaftsjagden hin. Es handelt sich bei den Warnschildern zumeist um Rot umrandete Dreiecke mit Aufdrucken wie “Treibjagd” oder “Vorsicht Jagd”, auf denen zusätzlich ein flüchtiger Hase bzw. ein flüchtiges Wildschwein abgebildet sein kann. Die Jägerschaft Rotenburg bittet alle Naturnutzer – egal, ob zu Fuß, auf dem Rad, mit dem Pferd oder im Auto – die Warnschilder unbedingt zu beachten. Die Fahrzeugführer werden gebeten auf den betroffenen Straßenabschnitten besondere Aufmerksamkeit walten zu lassen und wenn möglich, zusätzlich die zulässige Höchstgeschwindigkeit herabzusetzen.

Im Übrigen sollten die Verkehrsteilnehmer auf den mit orangefarbenen Dreibeinen gekennzeichneten Streckenabschnitten, aufgrund der eben geschilderten besonderen Wildunfallgefahr auch besondere Vorsicht walten lassen, denn verhindern lassen sich Wildunfälle nur bei einer angepassten Geschwindigkeit von deutlich unter 100 km/h und besonderer Aufmerksamkeit.

 

Jagdhornbläser Visselhövede richten Hubertusgottesdienst 2023 aus

05.11.2023, 18Uhr St.Johannis-Kirche

Auch in diesem Jahr findet seitens der Jägerschaft Rotenburg e.V. der Hubertusgottesdienst statt. Die Jagdhornbläsergruppe Visselhövede lädt am Sonntag, den 05.11.2023 um 18 Uhr zum Hubertusgottesdienst in der St. Johannis-Kirche in Visselhövede ein.
Bereits ab 17.45 Uhr werden Gäste mit Musik und Fackelschein empfangen. In festlichem Ambiente steht der Dank Gottes für die Schöpfung im Mittelpunkt.
Vorbei kommen lohnt sich!