Schwarzwildseminar

Dr. Kurt Menzel in Fahrendorf

Ref. Dr. Kurt Menzel

76 Teilnehmer

Der Schwarzwildexperte Dr. Kurt Menzel referierte vor 76 Teilnehmern in Fahrendorf. Menzel berichtet von seinen Erfahrungen bei den Jagden aus der Dienstzeit als Forstamtsdirektor und zeigte den Teilnehmern eine große Auswahl Wildtieraufnahmen. Mit Hilfe dieser Aufnahmen konnte Menzel den Teilnehmern die Alters und Geschlechtsmerkmale des Schwarzwildes aufzeigen. Ist der Keiler alt oder jung? Insbesondere die Keiler sollen wir Jäger alt werden lassen, so Menzel. Der alte Keiler duldet keine jüngeren Keiler in seiner Rotte und so werden die jungen Keiler vertrieben. Wären keine alten Keiler vorhanden, werden die jüngeren Keiler die Frischlingsbachen beschlagen. Ältere Keiler tun dies bedingt durch Ihre körperliche Masse nicht. Neben dem Abschuss der Leitbache ist es offensichtlich der älteste und stärkste Keiler im Revier zu schonen. Die milden Temperaturen ermöglichen es den Bachen im Jahreslauf zweimal zu frischen. Dies belegte Menzel mit selbst aufgenommenen Bildern. Wildschweine bekommen im Durschnitt fünf Frischlinge. Um diesen Zuwachs habhaft zu werden, müssen die Jäger 75 % Frischlinge, 15 % Überläufer und 10 % Bachen/Keiler des jährlichen Zuwachses erlegen. Dies ist durch die überwiegende Nachtaktivität der Schwarzkittel schwer möglich. Besonders ist der Abschuss in der Frischlingsklasse zu gering. Die Schwierigkeit der Bejagung ist allen bewusst. Menzel weist darauf hin, beim Einzelansitz den Kirrungsort zu wechseln. Hier hatte er bereits gute Erfahrungen gemacht.  Des Weiteren weißt Menzel noch auf das Zeichnen des Wildes beim Schuss hin. Über den Einsatz mit Hunden verurteilt Menzel den Einsatz von hochläufigen Rassen. Ansonsten ist die Rasse nicht entscheidend. Zum Abschluss zeigt Menzel alternativen bei der Maisjagd auf. Hier müssen die Jäger umdenken und die Landwirte mithelfen. Die Maisjagd rückt mehr in den Mittelpunkt und sollte auch mit dem Lohnunternehmen besprochen werden. Es ist sehr empfehlenswert beim Maislegen gleich eine Schussschneise einzuarbeiten. Hier lässt sich ggf. dann noch ein niedriger Blühstreifen anlegen. Hier verspricht der Vorsitzenden der Jägerschaft Bremervörde in der Zukunft Gespräche zu führen um dort anzusetzen und sich mit Landwirten und Lohnunternehmern zu treffen. Nach einem einstündigen Vortrag diskutieren die Teilnehmer eine halbe Stunde über die schwierige Bejagung der Wildschweine in der Region Bremervörde. Den Teilnehmern konnte Menzel kein neues Bejagungsrezept vorlegen. Jedoch konnte mit Hilfe des Vortrages eine sinnvolle Diskussion mit Hilfe sehr guten Fotoaufnahmen vorgenommen werden. Wir werden kein zufriedenstellendes Konzept finden. Müssen uns jedoch mit dem Thema auseinandersetzen um uns unsere eigene Fehler aufzeigen, damit wir aktiven Jäger voneinander lernen und dies weiter geben. Nach der Veranstaltung konnten die Teilneher verschiedene Bücher von Herrn Menzel erwerben und signieren lassen (Jagen eine Leben lang, Hege und Bejagung des Rehwildes und die Altersansprache beim Schalenwild). Die Jägerschaft Bremervörde e.V. wird auch in Zukunft Anregungen zu Diskussionen zum Thema Jagd in Form einer solchen Veranstaltung seinen Mitgliedern anbieten.